Nur wenige Menschen wissen um die Problematik des Uran im Grundwasser.

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Auch der Gesetzgeber hat auf das Uran im Trinkwasser erst spät reagiert, doch seit dem 1. November 2011 haben wir einen Grenzwert für Uran von 0,010 mg/l in der Trinkwasserverordnung[1]siehe Veröffentlichung im Bundesanzeiger aus dem Jahr 2011. Die Gefahr ist bei der Uranbelastung weniger die Radioaktivität des Urans, sondern die toxische Wirkung des Schwermetalls. Das mit dem Trinkwasser aufgenommene Uran wird nur – ja nach Untersuchung und individueller Konstitution – zu 0,15 – 6 % vom Körper resorbiert. Danach reichert sich das Uran in der Niere und zum Teil in den Knochen an. In der Niere führt Uran zu Zellschäden und kann, bei hoher Dosierung, zum Nierenversagen führen. Die toxische Wirkung ist geringer als bei Cadmium oder Blei, trägt aber zu Gesamtbelastung des Organs bei. Der Grenzwert ist das Doppelte der nachweisbar wirksamen Dosis beim Konsum von 2 Litern Trinkwasser am Tag. Das wir Wasser auch zum kochen verwenden und es ja auch noch andere Schwermetalle mit Wasser und Nahrung aufnehmen, ist der gültige Grenzwert nicht unbedenklich.

Wie kommt das Uran ins Trinkwasser?

Uran ist heute für viele Menschen mit der Atomindustrie, mit Tschernobyl oder Fukushima verknüpft. Darüber gerät das natürliche Vorkommen an Uran in mineralischem Gestein schnell in Vergessenheit. Uran kommt in einigen Gesteinsschichten in Deutschland natürlich vor und ist seit jeher in manchen Gebieten im Grundwasser vorhanden. Die natürliche Belastung mit Uran im Grundwasser ist jedoch ein sehr lokales, überschaubares Problem. Erst durch die massenhafte Verwendung von Kunstdünger entstand eine landesweite Belastung des Grundwasser.


Kunstdünger?

Phosphatdünger uranhaltig


Kunstdünger enthält Phosphor, der wird durch Abbau von phosphorhaltigem Gestein und einem anschließendem Konzentrationsprozess gewonnen. Phosphorhaltige Gesteine enthalten größtenteils auch einen mehr oder weniger großen Anteil Uranverbindungen. In dem sogenannten Rohphosphat sind zwischen 13 und 75 mg/kg Uranverbindungen enthalten. Nach der Konzentration sind in dem sogenannten Super- oder auch Triplephosphat 85-191 mg/kg Uranverbindungen enthalten, dadurch können in einem NP oder PK Dünger um die 90[2]siehe Artikel in scinexx mg/kg Uranverbindungen enthalten sein. Jetzt sinkt der Kunstdüngerverbrauch in Deutschland zwar seit 1990 von 875 000 Tonnen Phosphor und Phosphat auf 341 000 Tonnen in 2016[3]Statistik vom Internetportal Statista, aber damit wird immer auch jedes Jahr Uran ausgebracht.
Wie viel? Wenn man jetzt mal überschlägig rechnet: 341 000 Tonnen Phosphate und nur mal 100 mg/KG Uranverbindungen so ergeben sich 34,1 Tonnen Uranverbindungen im Jahr auf unseren Äckern. Das wird entweder von unseren Nahrungspflanzen aufgenommen oder es landet über kurz oder lang im Grundwasser.
Über den Konsum von Bio-Nahrungsmitteln können wir die Aufnahme von Uran in der Nahrung weitgehend verhindern, die Aufnahme über das Trinkwasser können wir nur über Umkehrosmosefilter oder die Destillation von Wasser verhindern. Nur sehr wenige Mineralwässer sind uranfrei[4]siehe eine Untersuchung von foodwatch aus dem Jahr 2009. Viele Erfrischungsgetränke, Fruchtsaftgetränke und Limonaden werden mit Leitungswasser hergestellt, oftmals wird das Leitungswasser vor der Verarbeitung nochmals aufbereitet. Im Fokus steht dabei aber eher der Geschmack, weniger die Entfernung von Uran.

Referenz

Referenz
1 siehe Veröffentlichung im Bundesanzeiger aus dem Jahr 2011
2 siehe Artikel in scinexx
3 Statistik vom Internetportal Statista
4 siehe eine Untersuchung von foodwatch aus dem Jahr 2009

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